Optionsscheine, die auf steigende oder fallende Kurse setzen, gibt es schon seit der Antike. Heute heißen sie CFDs und Knockouts, Warren Buffets nannte sie vor einigen Jahren schon Massenvernichtungswaffen, aber was er meinte war nicht die an sich vernünftige Absicherung gegen Kursschwankungen, sondern das Überrennen des Menschen durch seine eigene Technologie. Die Maschinen sind dabei die Schlacht zu gewinnen, es hat nur noch keiner gemerkt.
Wo das hinführen könnte? Schwer zu sagen. Vielleicht hat es uns schon in die 2008er Finanzkrise geführt. Denn eines steht sozusagen felsenfest: Börsencrashs werden heute auf jeden Fall dadurch ausgelöst, dass vorprogrammierte Stopps gerissen werden, und die Kurse fallen, die nächsten Stopps werden gerissen, und die Kurse fallen weiter. Und da viele der Maschinen einer ähnlichen Philosophie folgen, die ähnlichen Chartmustern folgt (die inzwischen zu einer eigenen Kultur geworden sind), sind die Stopps vieler großer Gesellschaften mit jeweils viel, viel Geld alle an fast den gleichen Stellen platziert und fallen daher gleichzeitig. Die Börsianer sitzen nur noch vorm Bildschirm und reiben sich ungläubig die Augen, und die Aktien besitzende Hausfrau schaut abends die Nachrichten und beweint – viel zu spät – ihre Verluste.