Möglicherweise hat man aber übersehen, dass die gute, viele Jahrhunderte alte Börse selbst zum Spielball neuer Technologien geworden ist. Spekulation gab es immer, aber es gab sie nicht im Millisekundentakt. Von der breiten Öffentlichkeit bislang noch relativ wenig bemerkt haben die allerneuesten Technologien natürlich auch im Bereich des Börsenhandels Einzug gehalten, und diese Technologien heißen Expert Advisers. Das sind Tradingmaschinen, die pro Sekunde 8000 (in Worten: Achttausend) Trades ausführen. Der Trader glaubt, mit seinem Onlinebroker über moderne Instrumente zu verfügen, indem er kurz mit der Maus über den Bildschirm fährt und die Kaufstopps für seine Knockouts und CFDs platziert, unterstützt von den bunten Indikatoren-Bildchen, die ihm seine Software liefert. In den Tradingzentren der großen Hedgefond-und Brokergesellschaften jedoch sitzen Mathematiker über Algorithmen, die die Wahrscheinlichkeiten für die Trades nicht der nächsten Monate, nicht der nächsten Wochen und auch nicht des nächsten Tages, sondern der nächsten Minuten berechnen und automatisiert ein-und aussteigen, ohne dass noch ein Mensch in der Lage wäre das zu verfolgen. Da geht es nur noch darum, welches Chartmuster bei welchem Einstieg mit welchem Kapital und welchem Stopp den größten Profit erzeugt, es werden Stopps im Bereich weniger Zehntel Prozente gesetzt, die Einsätze sind so hoch und daher die Gebühren prozentual so niedrig, dass man eben in der Sekunde 8000 Mal hin und her handeln kann, wenn es sein muss.